Donnerstag, 19. Februar 2009

Asher D - In Memory Of The Street Fighter



Wer sich mit Rap aus England beschäftigt bzw. auch mit dem Begriff Garage etwas anfangen kann, der wird wahrscheinlich schon einmal von der So Solid Crew gehört haben, welche einen wichtigen Beitrag zur nationalen Szenerie geleistet hat. Wie es sich für die meisten Crews gehört, haben auch bei So Solid einige Solopläne entworfen und verwirklicht. Mal mit mehr (Lisa Maffias „All Over“ konnte die Top10 knacken), mal mit weniger (Swiss’ „Pain N Muziq“ bekam wenig Aufmerksamkeit) Erfolg.

Auch Asher D konnte sich mit So Solid etablieren, bevor er dann 2004, nachdem das letzte So Solid-Album „2nd Verse“ draußen war, „Street Sibling“ auf den Markt brachte und zwar nicht die Erfolge der Crew-Alben einfahren, dafür aber trotzdem einen ganzen Haufen guter Songs beinhalten konnte. Es folgte im Jahre 2006 „Cure For Cancer“, ein Mixtape, welches auf das anstehende zweite Album „In Memory Of The Street Fighter“ aufmerksam machen sollte, welches im Oktober selbigen Jahres letztlich auch erschien.

Der Titel, wie auch das ganze Album selbst, ist dabei Asher Ds verstorbenem Vater gewidmet. Dementsprechend finden sich auf „In Memory Of The Street Fighter“ einige persönliche, nachdenkliche und melancholische Songs, aber immer noch eine ordentliche Anzahl an klassischen, aggressiv nach vorne gehenden Stücken, wie man sie aus England gewohnt ist (nicht umsonst das Heimatland des Grime).

Den Anfang gibt aber erst einmal ein Intro, das aus einem vorgetragenen Gedicht an den Vater besteht. Ruhig geht es weiter mit dem als Single veröffentlichten „Andrea“, der heimliche Hit des Albums, ein leicht melancholischer Song, der gut ins Ohr geht und als Singleauskopplung durchaus geeignet war. Es folgt „When I Was Young“, ein ebenfalls sehr nachdenkliches Stück, das in der Hook ein Vocalsample von, und jetzt Obacht, Celine Dion („All By Myself“) verwendet. Liest sich etwas obskur, klingt aber sehr gut.

Überhaupt finden sich vor allem im ersten Viertel des Albums langsame Stücke, ehe mit „This Is Real!“ ein echter Banger raus gehauen wird, der mit seinem rohen Beat und dem im Refrain auftretenden JD (nicht Jermaine Dupri) auf Anhieb begeistert. Zwar folgen daraufhin wieder zwei ruhigere Anspielpunkte, dennoch kommen mit „Hit Da Dance Floor“, „I Hear Da Sound“, „Get Up!“ und ganz besonders „New Musik“ weitere Songs der schnelleren oder zumindest lockeren Bauart daher – die anfängliche Ernsthaftigkeit ist verschwunden.

So bietet „In Memory Of The Street Fighter“ im Grunde für jeden Typ Hörer etwas und lässt sich trotz einiger richtig gut nach vorne preschenden Stücken durchaus als persönliches Album bezeichnen.

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