Dienstag, 17. Februar 2009

Da Fource - Überlegen



Berlin im Jahre 2001, Timo und Charnell bringen unter dem Namen Da Fource „Überlegen“ auf den Markt. Auf 13 Liedern (dazu kommen noch 5 Skits) gibt es hier harte Battlereime der Berliner Schule zu hören, die auch noch Jahre nach Veröffentlichung gut ins Ohr gehen und Freude bereiten. Zuvor konnte Da Fource, 1997 gegründet, bereits mit „Komm auf den Punkt“ und Featurebeiträgen von Meli und Afrob, welcher auch fürs Produzieren zuständig war.

2001 dann also „Überlegen“ und wieder hatte Afrob seine Finger im Spiel, wenn auch nur als Produzent und auch das nur auf einem Track, „Leute die weit rufen“. Dazu gibt es Features von Frankfurts Charakterstimme D-Flame, Hamburgs Finest Samy Deluxe, Bektas, Bintia, GBZler Dean Dawson und noch mehr. Soviel zu den Gegebenheiten, die man der Platte schon vor dem ersten Hören ansieht.

Das Album selbst startet mit einem drei minütigen Intro, dass mit hektischem Pianoanschlägen die Grundlage bietet für die schnell gespuckten Reime der beiden Afrodeutschen. Ähnlich geht es auch auf den folgenden Tracks zu. Stücke wie „Es gibt kein Vergleich“, „Kaltes Feuer“ oder „Wir leben unsere Zeilen (ft. Plattenpapzt)“ geben einen Eindruck davon, was sich hinter dem Namen Da Fource versteckt.

„Das Thema“ bringt dann Samy Deluxe ins Spiel, der hier mal wieder seine Skills am Mic zeigt und Da Fource hier und da durchaus etwas alt aussehen lässt. Allerdings ist das nicht weiter verwunderlich, denn Timo und Charnell sind, bei aller Härte, immer auch darauf bedacht, etwas zu erzählen. Selbiges Resümee kann man nach „Die Last der Jahre (ft. Bintia & Bektas)“ und „Durch die Straßen (ft. Dean Dawson)“ ziehen. Das sich die Gäste hier mit Ausschussreimen begnügten lässt sich wahrlich nicht behaupten, hier wird auf höchstem Niveau ins Mic gespuckt.

Produktionstechnisch geht es auf „Überlegen“ überwiegend eintönig zur Sache, was aber keinesfalls bedeuten soll, dass die Beats schlecht seien. Nur bilden kräftige Bläser stets die Grundlage für die meist ordentlich schnell gehaltenen Beats und lassen nur selten Platz zum Luftholen, wie etwa auf bereits erwähntem „Die Last der Jahre“, wo leicht orientalische Klänge den Beat bereichern.

Zwar kein Must-Have, aber wer Freude hat an Battleraps der besseren Machart und dazu noch ein Freund von dicken Bläserbeats ist, der kann hier durchaus einige Durchläufe wagen und es sich letztlich in die heimische CD-Sammlung stellen.

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