Mittwoch, 1. April 2009

88-Keys - The Death Of Adam



Ein Konzeptalbum ist stets eine nicht ganz einfache Angelegenheit, der schmale Grad zwischen Begeisterung und Langeweile ist allgegenwärtig und lässt das Konzeptalbum zu einer echten Herausforderung werden, an die sich heutzutage nur noch wenige Künstler wagen. Einer dieser wenigen, mutigen Künstler ist der Produzent und Rapper 88-Keys, der mit „The Death Of Adam“ ein Debütalbum auf den Markt geworfen hat, das von vorne bis hinten einem bestimmten Konzept folgt.

Das Konzept ist dabei einfach wie simple und bietet trotzdem reichlich Stoff für unterhaltsame Geschichten: die Beziehung zwischen Männern und Frauen. In Form von Adam, welcher einem spätesten beim Blick aufs Cover (Stichwort: Apfel) bekannt vorkommen könnte, bekommt der Hörer einen Einblick in den Tagesablauf des Adam, wird mitgenommen auf die Suche nach dem weiblichen Geschlecht und erlebt zum Ende dann den titelgebenden Tod von Adam.

Nachdem 88-Keys bereits als Produzent für zahlreiche bekannte Namen (u. a. Mos Def, Macy Gray, Beanie Sigel, Foxy Brown) seinen Namen verbreiten konnte, möchte er mit seinem Erstlingswerk nun auch als Rapper und Sänger in Erscheinung treten. Damit lag der alleinige Fokus nun nicht mehr nur aufs Produzieren und so klingelte 88-Keys mal eben bei seinem Langzeit-Kumpel Kanye West durch, welcher daraufhin als Executive Producer für das Album gewonnen werden konnte.

Nun besteht nach wie vor die Gefahr, mit einem Konzeptalbum auf die Nase zu fallen, doch 88-Keys hat es geschafft, diese auf ein Minimum zu reduzieren und sorgt auf den 14 miteinander verknüpften Stücken für beste Unterhaltung. Dafür sorgen nicht nur die illustren Gäste, wie beispielsweise Phonte (Little Brother) und Redman, sondern auch Keys selbst, der darauf verzichtet hat, ausschließlich aus ernster Sicht den Beziehungsratgeber zu mimen und stattdessen lieber auch mal eine ordentliche Prise Humor in die Lieder einbaut, was bereits auf dem ersten Stück „Morning Wood“ deutlich wird.

Facettenreich wie Beziehungen zwischen Mann und Frau nun mal sein können, präsentieren sich auch die Songs. Ob ruhig und entspannt wie beispielsweise auf „Dirty Peaches“ mit J*DaVey, mit Akustikgitarre und diversen Elektroklängen im Anschlag bei „The Friends Zone“, oder direkt nach vorne pumpend wie das Redman-Feature „The Burning Bush“, es macht Spaß sich durch Adams Tag zu hören.

So ist man nach „Another Victim“ irgendwie betroffen vom Tod der Hauptfigur, aber irgendwo auch froh, solch ein wunderbar funktionierendes Album in den Händen zu halten und Adams Tag noch etliche mal von Neuem mitzuerleben zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen