Dienstag, 12. Mai 2009

Meni & Deve - Was Größeres



Meni und Deve, zwei Stuttgarter Jungs, Mitte Zwanzig und rein optisch alles andere als zwei klischeebehaftete Rapper, wie sie gerade Außenstehende gerne bildlich vor sich sehen, spricht man das Thema Rap an, präsentieren dieser Tage ihr Debütalbum „Was Größeres“. Auf diesem finden sich 21 Stücke, die, ähnlich wie die beiden Akteure, wenig mit Begriff „Gangsta“ anfangen können und wollen. Stattdessen orientiert man sich an die frühen Zwotausender, als Rap auf Deutsch noch etwas anders zu klingen hatte.

Gemäß dessen gibt es hier warme Samples auf trockenen Beats, die selten um eine gut ins Ohr gehende Melodie verlegen sind und auch Raum für eingespielte Instrumente lassen. Gut, dass mag jetzt nicht unbedingt innovativ klingen, in Zeiten von immer elektronisch werdenden Instrumentalen ist das jedoch eine bewährte, willkommene Abwechslung für den Gehörgang. Somit hat man auf produktionstechnischer Ebene schon einmal grobe Fehltritte vermieden und liefert einen zeitlosen Beatteppich für Meni & Deve.

Die Beiden rappen dabei durchaus gekonnt und bringen die Inhalte sehr sauber und angenehm unaufdringlich auf die Beats, so dass man durchaus Spaß am Zuhören findet und dank der recht guten Aufnahmequalität jedes Wort verstehen kann. Was Stil und Stimmen angeht, so werden während des Hörens durchaus Vergleiche zum (Blumen-)Topf aus München wach, wobei man dies keineswegs negativ auffassen brauch, ganz im Gegenteil.

Thematisch geben sich Meni und Deve sehr abwechslungsreich. Ob lustig wie auf „In den Urlaub mit den Jungs“, entspannt mit „Es ist Sommer“ oder nachdenklich und ernst auf „Haarscharf“, stets wirken die Texte bodenständig und ehrlich. Hörenswert sind vor allem die „Meni und Deve Story“, die das Kennen lernen der Beiden schildert – einmal aus Menis, einmal aus Deves Sicht. Die „Stuttgart Hymne“, die mit schickem Einsatz von Trompete und Saxophon aufblitzt und das den Möchtegern-Gangstern gewidmete „Gangstas“.

Die Features kommen von Dexter (2 Mal zu hören), Zeal sowie Franziska Wunnerlich. Den Rest der Stücke geht das Duo ohne Hilfe an und präsentiert sich dem Hörer so als sympathisches Zweigespann, das mit dem Debüt eigentlich alles richtig macht und somit der Weg geebnet wird für „Was Größeres“.

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Anmerkung: der Artikel erschien urspürnglich auf Rappers-Guide. Um den Artikel dort zu lesen, einfach hier klicken: Meni & Deve - Was Größeres

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