Dienstag, 23. Juni 2009

MOK - Most Wanted




01. Intro
02. Mok Der Hustler (ft. Emine Bahar)
03. Index
04. Ein F*ck (ft. Grecko)
05. Undercover (ft. Jasha)
06. Rap Skit 1 (ft. Hammer & Zirkel)
07. Gemein Wie 10
08. Strassenmucke 2009 (ft. sido)
09. Mr. Lover Lover (ft. Farid Fan)
10. Rap Casablanca (ft. Dissput & Emine Bahar)
11. Immer Noch (ft. Alpa Gun)
12. Rap Skit 2 (ft. Sudden)
13. Maxim
14. Nightlife (ft. Automatikk)
15. Stress (ft. Colos)
16. Beste Zum Schluss (ft. B-Tight)


Der „Neukölln Hustler“ ist zurück! Nachdem sein letztes Album für seine Verhältnisse nachdenklich ausfiel, kommt nun mit „Most Wanted“ wieder eine Veröffentlichung, die wieder den echten MOK präsentieren soll. Und so bietet „Most Wanted“ 16 Tracks, die aggressiv und mit Wut, wenn nicht gar Hass, im Bauch eingerappt wurden, so dass man sich auch wieder auf den ein oder anderen Seitenhieb in Form verbaler Attacken freuen darf. Dieses Mal unter anderem im Fadenkreuz: Bushido, Farid Bang und Monika Griefahn.

Produziert wurde die komplette Sache, mit Ausnahme von einem Skit, vom Berliner Woroc, der ganz offensichtlich den Titel des Produzenten des Jahres anvisiert und auf so ziemlich jedem nennenswerten Release dieser Tage zumindest einen Beat platziert, der dann auch noch gefällt. „Most Wanted“ bildet da keine Ausnahme, weshalb man den Produktionen nichts Schlechtes nachsagen kann, höchstens dass sie stellenweise etwas einfach daherkommen, was allerdings sehr gut mit MOKs eher simplen, direkten Vortragsweise harmoniert.

Eine ganze Palette an namhaften Gästen hat sich auch wieder eingefunden, um MOK lyrisch zur Seite zu stehen. Eine kleine Aufzählung gefällig? Sido, B-Tight, Colos, Automatikk, Alpa Gun – und das sind noch nicht einmal alle. Dazu gesellen sich noch die bezaubernde Emine Bahar, Grecko, Jasha, Hammer & Zirkel, Dissput, Yo!Musix-Rapper Sudden und Farid Fan. Nein, nicht etwa verschrieben, das soll nicht Bang sondern Fan heißen. Bei solch einer enormen Anzahl an (hochkarätigen) Features ist es natürlich alles andere als leicht, dem Album seinen Stempel aufzudrücken, gerade wenn man von 16 Stücken gerade einmal vier Alleingänge verzeichnen kann.

Womit wir auch bei der größten Schwäche des Albums wären. Lediglich vier reine Solo-Tracks sind für meine Begriffe einfach zu wenig. Zum einen da es sich bei den vier Stücken um ein Intro, zwei Diss-Tracks und das 37 Sekunden kurze Stück „Maxim“, welches der gleichnamigen Berliner Hip Hop Legende gewidmet ist, handelt, also keine „richtigen“ Songs im ursprünglichen Sinne. Zum anderen laufen Rapper wie Grecko, Alpa Gun oder auch sido MOK mit ihren Beiträgen etwas den Rang ab, da diese, ohne MOKs Können schlecht reden zu wollen, einfach mehr hinter dem Mikrofon vollbringen.

Dennoch hat das Album seine Momente, etwa wenn sich MOK auf „Index“ der SPD-Politikerin Monika Griefahn annimmt, die schon des Öfteren aufgrund ihrer oberflächlichen Herangehensweise an respektive gegen Deutschrap das Opfer diverser Diss-Attacken wurde. Grecko liefert auf „Ein F*ck“ einen amtlichen Part ab und auch Hammer & Zirkel sorgen mit dem „Rap Skit 1“, das ausnahmsweise nicht von Woroc sondern Zirkel produziert wurde, auf welchem Hammer allerlei belustigende Feature-Konstellationen preisgibt. Mit sido gibt es „Strassenmucke 2009“ und B-Tight schaut auf „Beste Zum Schluss“ vorbei, für das Woroc noch einmal einen richtig gelungenen Beat aus dem Synthesizer haut, ehe das Album sein Ende findet.

„Most Wanted“ ist mit Sicherheit nicht das Album des Jahres geworden, aber wer auf der Suche nach einfachem, schnörkellosem Rap ist und ein Faible für Diss-Tracks hat, der darf hier gerne einmal reinhören. MOK-Fans hingegen werden das Album ohnehin frei von Bedenken in ihren Warenkorb legen, um sich ein weiteres Mal an den aggressiven Textpassagen des Neuköllner Hustlers zu erfreuen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen