Freitag, 26. Juni 2009

Taichi - Therapie



Musik als Form der Therapie, eine Aussage, die nicht wenige leidenschaftliche Hörer ohne zu zögern unterstreichen und bejahen würden. So auch Taichi, der sein letztes Solo-Album aus dem Jahre 2008 gleich mal „Therapie“ nannte und dort 21 Tracks unterbrachte, die mit wenigen Ausnahmen (Bahar, Mok, D-Bo, Jaime & Kobra) fast völlig in Eigenregie eingerappt wurden, wodurch nach dem bereits gelungenen „Aussenseiter“ ein weiteres, persönliches Album entstanden ist, das zu gefallen weiß.

Hinhören lohnt sich also, wenn Taichi über bedeutsame Erlebnisse rappt, die als „Momente“ zurückbleiben. Wenn er mit „Minirock“ seichte Kritik gegenüber leicht bekleideten Damen verlauten lässt und auf „Hinter der Maske“ vom Selbstzweifel geplagten Mädchen erzählt, das mit sich selbst unzufrieden ist und sich hinter einer aus Make-up aufgetragenen Maske versteckt. Oder überlegt was er wohl alles tun könnte, gäbe es nur noch einen Tag zu leben („Ein Tag“).

Dazu gibt es mit „Rapper Sein“ ein Stück, das einen Einblick gibt in den Alltag eines Rappers, der längst nicht so komfortabel und entspannt aussieht, wie man ihn sich als Außenstehender so vorstellt. Gerade in Zeiten, in denen dem Gefühl nach jeder zweite Jugendliche das Rappen anfängt, ist es schön, wenn man auch mal das Kontrastprogramm zu Autos, Mädels und jede Menge Geld in verbaler Form präsentiert bekommt.

Die durchweg von Yanek produzierten Beats tun ihr Übriges und liefern einen angenehmen Sound, der sich gut mit Taichis Stimme verbindet und nur selten in den Vordergrund drängt, wodurch man Gelegenheit bekommt, sich auf das gesprochene Wort zu konzentrieren. Besonders gelungen ist so dann das mit Hilfe von Gitarrenklängen eingespielte „Danke“, dass zugleich den wohlklingenden Schlusspunkt setzt an ein schönes Album, welches man gerne aus dem Regal holt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen