Samstag, 8. August 2009

Large Pro - Main Source




Nicht viele Produzenten/Rapper verfügen über einen echten Klassiker in ihrem Katalog. Einer der wenigen Glücklichen, die ein echtes Meisterwerk in ihrer Discografie aufweisen können ist Large Professor, der Anfang der 90er mit der Gruppe Main Source den Kritikerliebling „Breaking Atoms“ veröffentlichte und darauf auch einem gewissen Nasir Jones die erste namhafte Plattform bot auf dem Track „Live At The Barbeque“. Die Gruppe löste sich Mitte der Neunziger bereits wieder auf, Large Professor aber machte fleißig weiter, vornehmlich als Produzent für Größen wie Rakim, Diamond D oder eben Nas, dessen „Illmatic“ er maßgeblich mitgestaltete.

2008 dann ein neues Soloalbum, betitelt nach seiner einstigen Crew, die ihn erst zu dem hat werden lassen was er ist. Darauf enthalten sind vornehmlich zurückgelehnte Stücke, die das Flair der Neunziger einatmen und somit vor allem ältere Semester bedienen, die die damalige Zeit noch hautnah miterlebten. Mit Styles P oder AZ finden sich dann aber auch Namen auf der Feature-Liste, die auch in den Playlisten jüngerer Hörer auftauchen dürften.

Bestimmt wird das Album jedoch dennoch von der guten alten Zeit, dafür sorgen zum einen die Produktionen, zum anderen jedoch auch Large Pro Vortragsweise, die insgesamt etwas altbacken wirkt und große Überraschungen gänzlich vermissen lässt. Kein seltenes Phänomen, geht es um Recken aus den frühen Neunzigern, die auch heute noch Musik machen wollen.

Energie lässt sich aber auch mit dieser erprobten Formel auf den Silberling bannen, mehr sogar vielleicht noch, als es die Neuzeithelden mit ihren Reimfloskeln vermögen. Beste Beispiele seien hier „The Entrance“, das gleich steil geht und das knackige „Hot: Sizzling, Scorching, Torching, Blazing“, welches bei mir gleich den Status des persönlichen Highlights innehatte.

Wie das immer so ist mit Veröffentlichungen dieser Art, darf man natürlich kritisieren, dass solch ein altbackenes Rezept zum x-ten Male neu aufgewärmt nicht mehr richtig schmecken mag. Das ist auch etwas dran, aber als Ausgleich zum doch immer mehr oder minder gleichen Rap moderner Bauart taugt so was dann doch immer noch mehr als achtbar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen