Dienstag, 15. Dezember 2009

Too Strong - Rap Music Is Life Music (The Remix Album)




Kein Vierteljahr ist es her, da meldete sich Pure Doze und Atom One mit „Rap Music Is Life Music“ mehr als eindrucksvoll auf der musikalischen Bildfläche zurück. Und als sei dies noch nicht genug, folgt nun pünktlich zum herannahenden Weihnachtsgeschäft ein Remix-Album, das Neubearbeitungen der Tracks von „RMILM“ bereithält, für die unter anderem Brisk Fingaz, Brenna, die Stieber Twins und Doze selbst hinter die Regler gingen.

Fragt sich natürlich gleich, wie viel Sinn derartige Alben machen, da außer hartgesottenen Fans meist kaum mehr Käufer an Land gezogen werden können, da diese sich ggf. bereits mit dem Original zufrieden gegeben haben. Zumal lediglich 10 Remixe auch nicht unbedingt die Welt darstellen in Zeiten, in denen das Absetzen von CDs bekanntlich ohnehin schon schwer genug fällt. Auf der anderen Seite haben es Größen wie Nas vorgemacht, warum also nicht?

Verlockend ist auf jeden Fall der Brisk Fingaz-Remix zu „Bring The Beat Back“, der zwar etwas weniger Druck macht als das Original, aber mit weitaus böser und synthetisch wirkender Beatunterlage für Abwechslung sorgt. Das gilt auch für Brennas Version von „Too Strong“. Ursprünglich ein stark von der E-Gitarre geprägtes Stück, geht das Ganze nun wesentlich glatter ins Ohr, wenngleich man im Hintergrund immer noch den Ton von Gitarren vernehmen kann. Der D&D-Remix zu „Musik“ gibt sich ordentlich entspannt und legt im Vergleich zum Original noch einmal eine Schippe hinzu und P&S sei Dank ist das Extrabreit-Cover „Polizisten“ nun auch für weniger offenherzige Rap-Freunde hörbar.

Weniger zwingend hingegen „Friends“, das Brenna zwar moderner klingen lässt, dadurch aber kaum etwas zulegen kann. Auch „Katakomben“ will im hektischen Remix von Doze nicht so ganz klar Schiff machen, dringt zumindest aber in die höchsten bpm-Regionen des Albums vor. Da bleibt man dann doch lieber beim Ursprung, was auch im Falle von „Rap Music Is Life Music“ zutrifft, welches ohne den Zusatz ‚Remix‘ hörbar mehr Freude bereitet als hier. Zum Ende hin setzt man folglich alle Hoffnungen auf die Stieber Brüder, die jedoch mit Ihrer drucklosen Neubearbeitung von „Bring The Beat Back“ enttäuschen und Brisk Fingaz bzw. P&S (verantwortlich für das Urbild des Tracks“ den Vortritt lassen.

Eine recht unspektakuläre Angelegenheit also, die für jeden gelungenen Remix einen weniger überzeugenden Gegenpart bereithält – oder andersherum. Den Fans zumindest wird’s egal sein und als Rezensent zieht man bei jeder sich gebenden Gelegenheit respektvoll den Hut vor zwei langlebigen Gestalten, die 2009 wieder präsent sind wie eh und je.

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