Dienstag, 8. April 2014

Onyx - #wakedafucup (Review)


Wo Onyx drauf steht, ist Hardcore-Rap drin – dieses Credo besteht seit nun mehr 25 Jahren und wird auch im Jahre 2014 weiter fortgeführt. Denn auch wenn es seit dem 2003 erschienenen „Triggernometry“ vergleichsweise still war um die lauten Jungs aus Queens, sie waren nie weg und kommen nun mit deutscher Schützenhilfe um die Ecke. „#wakedafucup“ also, vierzehn Tracks voll mit aggressivem Geschrei und Gebrüll, unterlegt von Instrumentalen der Marke Snowgoons und einer klaren Ansage: Das hier ist Abriss-Rap. Dabei ist es fast schon uninteressant, ob es sich um kühle Piano-Klänge („Whut Whut“) oder dramatisch inszenierte Produktionen wie „We Don’t Fuckin Care“ mit einem gut aufgelegten Sean Price handelt. Stets stehen die omnipräsenten Stimme, allen voran Sticky Fingaz, im Vordergrund und machen keine Gefangenen. Tatsächlich sorgen die Snowgoons hier vor allem dafür, dass „#wakedafucup“ nicht zu sehr nach „BacDaFucUp“ klingt, sondern sich mehr aktuellen Gegebenheiten anpasst. Den Rest erledigen die Bald-Headz ganz allein.
Zumindest fast, denn gerade die eingeladenen Gäste sorgen für die dringend benötige Abwechslung. Seien es Cormega und Papoose, mit denen gemeinsam die musikalische Reminiszenz an den New Yorker „The Tunnel“-Club begangen wird. Snak The Ripper, der sich für das Feature auf seinem „White Dynamite“-Album auf „Dirty Cops“ bedankt, welches im Übrigen weitaus weniger brachial ausfällt als vielleicht zunächst vermutet. Und Boston’s Finest Reks firmiert mit den Jungs auf „One 4 Da Team“ und bearbeitet damit zugleich den wohl gelungensten Beat des Albums. Ein wirklich rundes Album, das allenfalls inhaltlich etwas zu kurz kommt und durch die Goons-Einheitsproduktion etwas beliebiger wirkt, als die vorherigen Würfe.

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